Wir wissen, dass die Bundesregierung einen gewaltigen Netzausbau plant und realisiert. Dazu wird ein Verfahren in Gang gesetzt, welches aus den Abschnitten
– Bundesfachplanung
– Planfeststellung
– Bau
– Inbetriebnahme
besteht. Jeder Abschnitt enthält Elemente der Öffentlichkeitsbeteiligung so wie öffentliche Erörterungstermine. Folgenden Hinweis kann man lesen:
„Die Unterlagen nach § 8 NABEG lagen vom … bis … öffentlich aus. Im Anschluss hatt die Öffentlichkeit noch bis zum … die Möglichkeit, sich zu den Trassenkorridoren zu äußern.“
Leider ist mir nicht bekannt, dass sachliche Äußerungen oder gar Änderungsvorschläge jemals ernsthaft geprüft oder gar übernommen wurden.
Trotz allem werden die Pläne und Unterlagen, die zur Errichtung der jeweiligen
Projekte notwendig sind, veröffentlicht. Auf dieser Grundlage findet für die einzelnen Projekte eine „ökologische Baubegleitung“ statt.
„Die ökologische Baubegleitung stellt eine umweltfachlich sachgerechte und rechts-
konforme Bauabwicklung sicher. Dafür begleiten externe Sachverständige die
Arbeiten für SuedOstLink vor Ort– vor, während und nach dem Bau. Ziel der öko-
logischen Baubegleitung ist es, die Auswirkungen auf die Natur so gering wie mög-
lich zu halten. Sie überwacht, dass die Bauabwicklung ökologisch sachgerecht
abläuft, insbesondere unter Berücksichtigung des Biotop- und Artenschutzes.“
Mit an Sicherheit grenzender Warscheinlichkeit sind die Erkenntnisse aus der ökologische Baubegleitung nicht öffentlich zugänglich. Wir haben aber als Öffentlichkeit das Recht, den Baufortschritt sowohl aus ökologischer als auch plankonformer Sicht zu beobachten. Im folgenden werden wir Aufzeigen welche Möglichkeiten wir dazu haben.
Es ist heute möglich, mit vertretbarem Aufwand bestimmte Trassenabschnitte einer geplanten HGÜ- oder Freileitung mittels frei verfügbarer Dronen zu überfliegen, zu fotografieren und aus den einzelnen Fotos eine geografische Luftbildkarte zu erzeugen. Diese Lufbildkarte ermöglicht es mit Hilfe einer Software, eines geografischen Informationssystems, die Lage des tatsächlichen Bauabschnitts zu vermessen.
Der erste Schritt ist die Befliegung des gewünschten Abschnitts nach bestimmten Regeln. Geeignete Drohnen sind weit verbreitet. Sehr gute Ergebnisse liefert bereits eine heute veraltete Drohne DJI Phantom 3.
Der zweite Schritt ist die Verarbeitung der Einzelbilder zu einer Luftbildkarte. Die dazu notwendige Software konnte man bis vor wenigen Jahren nur als proprietäres Produkt für ca. 1000 € kaufen. Heute steht dazu eine frei Software OpenDroneMap zur Verfügung. Diese Software ist sowohl unter Windows als auch unter Linux lauffähig.
Im ersten Teil unseres Beitrags beschreiben wir die Installation und Inbetriebnahme dieser Software. Der zweite Teil beschreibt die Vorbereitung und Durchführung einer Befliegung.