Die Umstellung unserer Energieversorgung auf regenerative Energieformen (EE) ist unumgänglich. Die Begründung dafür ist der steigende CO2 Ausstoß in unsere Atmosphäre und die damit verbundene Klimaerwärmung. CO2 entsteht bei der Verbrennung fossiler Rohstoffe wie Kohle, Gas und Erdöl in großen Mengen. Wir belasten damit unsere Umwelt in einem Maße, das durch die natürlichen Prozesse nicht mehr ausgeglichen werden. Die Folgen sind weltweite Klimaerwärmung und die damit drohende Unbewohnbarkeit ganzer Regionen unserer Erde.
Wenn keine fossilen Rohstoffe verbrannt werden, entsteht auch kein CO2, deshalb Umstellung auf EE. Soweit, so richtig. Gleichzeitig erfordert aber die Umstellung auf EE nach den gegenwärtigen Planungen wiederum Eingriffe in unserer Natur und Umwelt. Es ist naheliegend, dass diese neuen Eingriffe, wenn sie unvermeidbar sind, so gering wie möglich sein sollten. Das Prinzip der Unvermeidbarkeit ist jedoch keine politische Kategorie. In der dena-Netzstudie II „Integration erneuerbarer Energien in die deutsche Stromversorgung im Zeitraum 2015 – 2020 mit Ausblick 2025“ wird die grundsätzliche Entwicklung der Energieversorgung vorgezeichnet. Das folgende Zitat aus dieser Studie unterstreicht das Festhalten am Ziel einer marktgetriebenen Energieversorgung.
„Ein zentrales Ziel der Untersuchungen der dena-Netzstudie II ist die Ermittlung des Anpassungsbedarfs im deutschen Übertragungsnetz infolge der erwarteten Entwicklung für den Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere der Windenergienutzung, im Zeitraum 2015 bis 2020 (mit Ausblick 2025) in Verbindung mit den Anforderungen des europäischen Stromhandels und einer marktgetriebenen, optimalen Fahrweise des konventionellen Kraftwerksparks.“
Die aktuelle Energiepolitik der Bundesregierung folgt genau diesem Ziel.
Die möglichst schnelle Umstellung auf EE ist ein komplexer Vorgang. Im Szenariorahmen der Bundesnetzagentur (BNetzA) „Genehmigung des Szenariorahmens 2021 – 2035“ werden die politischen Rahmenbedingungen dazu festgelegt. Um Umwelt- und Naturschutz geht es in diesem Papier nicht. Auf Seite 4 dieses Szenariorahmens werden Zahlen genannt, die das bestätigen. So soll die Windenergie Onshore von 53.300 MW installierter Leistung im Referenzjahr 2019 auf 90.900 MW im Szenario C 2035 ausgebaut werden. Weiterhin gibt die Behörde dort zu Protokoll, dass die Summe der Erzeugung, also fossile Erzeugung + regenerative Erzeugung, im Szenario C 2035 322,6 GW betragen soll. Wir halten diese Erzeugung angesichts der Umstellung vieler Prozesse auf elektrische Energie für viel zu gering.
Die taufrische Studie des Fraunhofer ISE „Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland“ beantwortet die Frage, ob es genügend Flächen für PV in Deutschland gibt, auf Seite 38 wie folgt:
„Gebäudehüllen, d.h. Dächer und Fassaden, bieten ein technisches Potenzial von mindestens 900 GWp [Eggers]. Dabei wurden nur Flächen berücksichtigt, die mindestens 500 kWh/(m²a) Einstrahlung empfangen.“
Wir könnten also, bei konsequenter Umsetzung dieser Studie, 900 GW allein mittels Photovoltaik bereitstellen, ohne einen einzigen Quadradmeter unserer Natur und Umwelt zur Erzeugung von EE neu zu beanspruchen. Politischen Vorrang hat aber die Windenergienutzung. Der schnelle Ausbau von PV wird dagegen durch politische Rahmenbedingungen nach wie vor massiv behindert.
Wir fordern die Umstellung auf EE ohne Inanspruchnahme unserer Natur und Umwelt!
Einfach, weil sie möglich ist.