Unter diesem Titel wurde am 26.10.2022 in der Sendung Umschau des MDR ein interessanter Beitrag ausgestrahlt. Interessant in mehrfacher Hinsicht. Einerseits erhält der Zuschauer einen Einblick in die Verhinderungspolitik der Bundesregierung bei Errichtung und Betrieb, hier speziell von Solaranlagen. Marcel Schwalbach, Vorstand der Energiegenossenschaft Ilmtal eG, bringt es auf den Punkt. Der Beitrag stellt also an einigen Stellen genau die richtigen Fragen. Andererseits hapert es mit den Antworten. Offenkundige sachliche Fehler oder wahlweise bewusst (?) falsche Darstellungen lassen uns erneut an der Seriösität des MDR zweifeln. Besonders krass wird das ab Minute 1:30 deutlich. Strom fließt direkt über das Niederspannungsnetz von einer Straßenseite zur anderen und nicht, wie suggeriert, über Hochspannungsleitungen. Den ab Minute 2:17 laufenden Text sollte man sich genauer ansehen. Es handelt sich um die
RICHTLINIE (EU) 2018/2001 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES
Jutta Paulus (MdEP) nimmt darauf Bezug. Ihre Aussage ist jedoch irreführend:
«Man könnte natürlich mit einem Federstrich … die Regelung…ins deutsche Recht übernehmen…»
Nein, man muss diese Regelung übernehmen, weil sie geltendes europäisches Recht ist. Im Artikel 36 der Verordnung wird die Umsetzung in nationales Recht bis zum 30. Juni 2021 gefordert. Wir haben uns bereits 2020 unter dem Titel Das EU-Parlament sieht das anders mit dem Thema beschäftigt.
Die Frage nach den Möglichkeiten kleiner und genossenschaftlich organisierter EE-Erzeuger ihren Strom direkt zu vermarkten, ist in Zeiten, in denen «jede Kilowattstunde zählt» (lt. Habeck) von besonderer Brisanz. Schreiben Sie uns über Ihre Erfahrungen beim Bau und Betrieb Ihrer Solar- oder Windkraftanlagen. Wenden Sie sich selbst an die im Beitrag veröffentlichten Kontaktadressen. Wenn Sie es wünschen, werden wir als Team Orangebuch Ihre Beiträge auf unserer Webseite veröffentlichen und Ihrer Stimme damit Gewicht verleihen.
Kontakt-EMail: team_at_orangebuch.de