Am 17.12.2020 wurde die EEG- Novelle 2021 durch den Deutschen Bundestag beschlossen. Die Ausbaupfade für EE, insbesondere Photovoltaik und Windkraft, sollen gemäß dieses Beschlusses im ersten Quartal 2021 festgelegt werden.
Wir haben uns in unserem Beitrag „Stromversorgung und öffentliche Sicherheit – eine Bestandsaufnahme“ bereits ausführlich mit dem EE- Ausbau und den damit zusammenhängenden Konsequenzen beschäftigt.
Vor dem Hintergrund der in Kürze zu beschließenden EE-Ausbaupfade, erscheint es uns dringend geboten, unsere in diesem Artikel vorgenommenen Berechnungen zu präzisieren. Es geht uns dabei vor allem um einen detaillierteren Vergleich der zur Erreichung des Pariser Klimaziels notwendigen mit den aktuellen, realen EE-Ausbauzahlen Deutschlands. Die zuständigen Politiker halten schließlich noch immer an dem schon im Jahre 2000 formulierten Fernziel fest, die deutsche Wirtschaft bis 2050 vollständig zu dekarbonisieren. Daher sind wir sehr gespannt, ob die neuen EE-Ausbauvorgaben diesem Fernziel eher gerecht werden als die völlig unzureichenden Fortschritte der letzten Jahre, insbesondere 2018 und 2019. Immerhin hat sich der Zubau von PV-Anlagen im Jahre 2020 trotz Corona wieder merklich beschleunigt. Dies gibt Anlass zur Hoffnung, zumal Photovoltaik das größte Potenzial bietet, dem o.g. Ziel ohne nennenswerte Eingriffe in die Umwelt näher zu kommen. Fraunhofer-ISE sieht das ähnlich. In dem aktuellen Dokument „Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland“, nimmt das Fraunhofer Institut auf knapp einhundert Seiten ausführlich Stellung zur Rolle der Photovoltaik für die Energiewende. Wir berufen uns in unserem Text an einigen Stellen auf dieses außerordentlich wichtige Dokument.
Zunächst beschreiben wir ein mögliches 2040iger 100% EE-Szenario. Wir legen uns tatsächlich auf dieses Jahr fest, weil uns die um 10 Jahre vorverlegte vollständig dekarbonisierte Wirtschaft angesichts der dramatischen Entwicklung des Weltklimas dringend geboten erscheint.
Neben dem Endszenario 2040 stellen wir einen Meilenstein für das Jahr 2030 zur Diskussion.
Die sich aus unseren Berechnungen ergebenden Herausforderungen sind gewaltig, die dafür notwendigen Investitionen enorm. Gleichwohl handelt es sich um Investitionen, die uns deutlich sinnvoller erscheinen als Milliardenbeträge für die „Rettung“ von Konzernen zu verschwenden, deren Geschäftsmodell sich im steilen Sinkflug befindet. Es sind notwendige Investitionen in unsere Zukunft, die auch nachfolgenden Generationen ein menschenwürdiges Leben auf unserem Planeten garantieren.